Stellen Sie sich einen riesigen Haufen zentnerschwerer Steine vor. Und dabei steht ein kleines Männchen mit einem noch kleineren Handwägelchen. Der kleine Mann soll den Steinhaufen fortschaffen. Das ist trotz aller Anstrengung einfach unmöglich! Missmutig setzt er sich an den Wegrand und beseufzt sein Schicksal. Da fällt ihm ein, dass sein freundlicher Vater eine ganze Menge riesiger Frontlader und Lastwagen hat, für die der große Steinhaufen eine Kleinigkeit wäre.
Sie werden sagen: »Das ist doch eine ganz blöde, furchtbar einfältige Geschichte, die zu schlecht ist, um in einem Kalender zu stehen, der ernst genommen werden will. Wie könnte ein Mann so dumm sein, und nicht als Erstes mit seinem Vater gesprochen haben, wenn der doch über alles Nötige verfügt und darüber hinaus auch noch als freundlich bezeichnet wird!«
In Wirklichkeit kommt diese Geschichte aber leider millionenfach vor, weil Menschen nämlich einen allmächtigen Gott im Himmel haben und doch immer wieder versuchen, allein mit Dingen fertigzuwerden, die viel zu schwierig für sie sind. Und wenn sie dann wegen Magenbeschwerden oder Burnout entmutigt aufgeben, kann auch kein Zuschauer mehr an den Vater mit dem Riesenfuhrpark glauben, was doch für alle das Beste gewesen wäre.
Ja, so ist das: Der kleine Mann, also der einzelne Mensch, soll durch sein Verhalten nicht allen vormachen, wie armselig schwach er ist, sondern was der große Gott im Himmel für ihn tun kann und tun will. Das würde auch die bis dahin noch Ungläubigen dazu bringen, ebenfalls ihr Vertrauen auf den Gott zu setzen, der uns in unserem Tagesvers auffordert, ihn um Hilfe zu bitten, und der dann verspricht, uns zu erretten.
Hermann Grabe