Mit einem halben Dutzend Arbeitloser saßen wir in unserer Gemeinde zusammen beim Frühstück. Außer dem Angebot, sich am gedeckten Tisch gütlich zu tun, ist das auch eine gute Möglichkeit, miteinander zu reden. Heute aber war einer dabei, der sorgte ganz allein für die Unterhaltung. Er schien über einen nicht versiegenden Strom von Worten zu verfügen, von Worten aber leider, die ziemlich belanglos waren, bis schließlich einer rief: »Nun wollen wir aber auch mal was anderes hören!«
Nur der Mensch ist imstande, reden zu können, kein anderes Geschöpf sonst in dieser Welt. Diese Fähigkeit haben wir gemeinsam mit Gott, der den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat. Stellen wir uns einmal vor, wir könnten nicht miteinander reden, sondern uns vielleicht nur wie Hunde ankläffen. Wie arm wäre unser Leben! Allerdings wissen wir alle auch, welch erhebliche Unterschiede es beim Reden gibt. Manche Leute haben die erstaunliche Fähigkeit, mit vielen Worten nichts zu sagen. Ganz anders war es bei Jesus Christus, dem Sohn Gottes, von dem im heutigen Tagesvers die Rede ist. Die geistlichen Führer Israels hatten Wachleute losgeschickt, um Jesus zu verhaften, der gerade im Tempel in Jerusalem zu vielen Leuten sprach. Doch sie kamen ohne ihn zurück. Als Begründung sagten sie nur, was wir oben lesen. Sein Reden hatte sie derart beeindruckt, dass sie einen solchen Menschen nicht einfach abführen konnten. Denn was er zu sagen hatte, war unendlich höher, als was sonst von geistlichen oder weltlichen Rednern zu hören ist. Er sprach mit göttlicher Autorität insbesondere darüber, wie unser Leben vor Gott und für die Ewigkeit wieder heil werden kann. Otto Willenbrecht