Sehnsuchtsorte

Jeder Mensch hat Sehnsuchtsorte. Orte, an die man gerne denkt und dabei etwas wehmütig wird. Orte, wo alles in Ordnung zu sein scheint, wo man zur Ruhe kommt. Vielleicht ist das für Sie der Ort ihrer Kindheit, das Haus, in dem Sie aufgewachsen sind. Das Dorf, in dem Sie jeden Baum und jeden Stein kennen. Der See, an dem Sie die Sommer Ihrer Jugend verbrachten. Vielleicht ist es aber auch ein fernes Land, von dem Sie schon lange träumen und das Sie gerne einmal besuchen würden. Vielleicht zum ersten, vielleicht auch zum wiederholten Mal.
Für viele Menschen ist diese Sehnsucht weniger an einen Ort als vielmehr an ein bestimmtes Ereignis oder Lebensgefühl geknüpft. Sportler träumen von Olympia oder dem WM-Finale. Einmal dort einmarschieren, siegen und die Medaille oder den Pokal in Empfang nehmen! Ihr ganzes Leben ist von dieser Sehnsucht geprägt, und sie ordnen ihr alles unter. Andere streben danach, eines Tages jenes Haus im Grünen zu besitzen, um gemütlich auf der Terrasse zu sitzen und den Kindern beim Spielen im Garten zuzusehen. Sie arbeiten hart, um sich diesen Traum zu verwirklichen.
König David spricht in seinem Psalm auch von einem Sehnsuchtsort: dem Tempel Gottes in Jerusalem. Gott hatte verheißen, an diesem Ort zu wohnen, damit man ihn dort loben und preisen konnte. Es gab nichts Größeres für David, an diesem Ort zu sein. Von diesem Tempel existiert heute nichts mehr, aber man kann trotzdem noch mit Gott Gemeinschaft haben - durch den Glauben an Jesus Christus. Das ist an keinen bestimmten Ort gebunden, sondern eher eine Herzenssache. Durch diesen Glauben wird die Sehnsucht geweckt, einmal sicher im Himmel anzukommen und dort seine wahre Heimat zu finden. Es ist ein Sehnsuchtsort, den Gott allen versprochen hat, die ihn lieben. Ruben Podesser