William Carey war ein schottischer Schuhmacher. Als er Christ wurde, erwachte sein Interesse an der Wissenschaft. Ohne Helfer brachte er sich selbst Griechisch, Hebräisch und Latein bei. Dann wurde er baptistischer Pastor und bald darauf Missionar in Indien. Er wurde dort ein bekannter Botaniker und Professor für indische Sprachen und lernte mehr als 40 von ihnen. Zusammen mit Freunden übersetzte er die Bibel und Teile davon in ebenso viele Sprachen. Als er einmal von einer Reise zurückkam, stellte er fest, dass alles, was er bisher geschafft hatte, inzwischen in Flammen aufgegangen war, alle Unterlagen, die Druckpressen und das benötigte Material.
Unverdrossen machte er sich ans Werk, alles von vorn zu erarbeiten. Das dauerte bis an sein Lebensende.
Wir sind oft schon sehr viel schneller entmutigt, wenn uns etwas schiefgeht. Da sollten wir uns an einem so großen Mann wie William Carey ein Beispiel nehmen und den Tagesvers zitieren, den Hiob gesagt hatte, nachdem er außer seiner Frau alles verloren hatte, was er besaß.
Nur wenn wir wirklich glauben können, dass Gott uns immer liebt und außerdem alle Zügel in der Hand hat, ist es uns bei solchen Schicksalsschlägen möglich, gelassen zu bleiben. Sonst bemitleiden wir uns so sehr, dass wir zu Anklägern Gottes werden.
Gott meint es mit uns Menschen immer gut. Die einen, die ihn noch nicht kennen, will er zu sich ziehen, indem er ihnen ihre Schwäche vor Augen führt. Und die schon zu ihm gehören, die will er von der Abhängigkeit von allem Irdischen befreien. Beides sind nur Freundlichkeiten, die sich in alle Ewigkeit auswirken werden, zu unserem Heil und zur Ehre Gottes.
Hermann Grabe