Eine Studentin stellte die Frage: »Warum hat Gott den Menschen so unvollkommen gemacht, dass er in Sünde fallen konnte? Er hat doch schon vorher gewusst, dass es dazu kommen würde.«
Gott hatte die gesamte Schöpfung sehr gut gemacht, und davon war auch der Mensch nicht ausgenommen. Als besondere Zutat erhielt er vollständige Freiheit, und das schließt ein, auch von Gott weggehen zu können. Eingeschränkte Freiheit kennen wir von diktatorischen Systemen, aber auch in der Tierwelt. In der Nestbauart ist eine Amsel genauso festgelegt wie ein Webervogel. Nur in der Platzsuche sind sie frei.
»Aber hätte Gott den Freiheitsradius nicht dahin gehend begrenzen können, dass ein In-Sünde-Fallen unmöglich wäre?«
Gott hat unsere Freiheit an die Liebe und den Gehorsam zu ihm gekoppelt. Er schuf den Menschen nicht als Ameise oder Amsel, sondern nach seinem Bilde und damit in der Wesensart Jesu. Wir haben die besonders hohe Berufung, in der Ewigkeit dem Herrn Jesus gleich zu sein (1. Johannes 3,2). Er hatte auf unserer Erde alle Freiheit und hätte auch Gott ungehorsam sein können, aber er tat es nicht. So hat Jesus uns vorgelebt, dass man auch bei aller Freiheit Gott gehorsam sein kann. Und genau dasselbe Maß an Freiheit hat uns Gott seit der Schöpfung auch zugestanden.
Wir Menschen haben uns leichtsinnigerweise für den Ungehorsam entschieden und uns damit die ewige Trennung von Gott eingehandelt. Aber Gott wollte uns in seiner Güte nicht für immer verlorengehen lassen. Der Kreuzestod Jesu war der hohe Preis für unsere Sünde. Durch Jesus sind wir zur Rückkehr zu Gott eingeladen. Werner Gitt