Wir lieben den Erfolg. Dann kommt Freude auf. Wir sind motiviert: Das Kind berichtet mit Freuden von der guten Schulnote. Der Vater freut sich über seine Beförderung. Die Mutter ist stolz und erfreut über die gelungene Geburtstagsparty. So ergeht es auch den Boten des Evangeliums: Sie berichten mit Freuden ihren Gemeinden von dem, was Jesus, ihr Herr, auf den Missionsfeldern gewirkt hat.
Auch die Jünger des Herrn Jesus Christus waren ausgezogen, die Freudenbotschaft des Gottesreiches zu verkündigen. Sie hatten erlebt, wie Menschen aus dem Machtbereich der Finsternis befreit wurden und die verändernde Kraft Gottes am eigenen Leibe erlebten. Wenn das kein Grund zur Freude ist! – Und ihr Herr freute sich mit. Dennoch musste er ihre Blickrichtung korrigieren. Sie sollten sich darüber freuen, dass sie selbst auf der sicheren Seite waren. Durch ihren persönlichen Glauben an Jesus Christus waren ihre Namen »im Himmel angeschrieben«, d. h. bei Gott bekannt. Für sie war sozusagen ein Platz im Himmel reserviert und sie würden einst mit ihrem Herrn dort im Himmel vereint sein bis in alle Ewigkeit. Das geschah allerdings nicht aufgrund ihrer Verdienste, sondern weil Jesus sich ihrer angenommen hatte und für ihre Sünde und Schuld am Kreuz sterben würde.
Nur wenn ein Christ begreift, dass es nur Gnade und Barmherzigkeit ist, ein Christ sein zu dürfen, kann er auch in rechter Weise etwas für Gott tun. Sonst verkommt sein Dienst sehr schnell zur Selbstdarstellung, und man meint, Gott könne sich freuen, einen so tollen Mitarbeiter zu haben. Solch ein Christ ist eigentlich unbrauchbar geworden. Siegfried Lambeck