Solch eine Fahrt hatte unser Busfahrer noch nicht erlebt! Er hatte uns im letzten Jahr bei unserem Missionseinsatz in ungarischen Gefängnissen begleitet. So hat er den Wunsch, uns auch in diesem Jahr fahren zu dürfen. Er nimmt sich sogar Urlaub dafür und nimmt seine junge Frau mit sowie sein vier Wochen altes Baby. Er will sie miterleben lassen, was er erlebt hat! So kommt es, dass die Gefängnisleitung in Balassagyamat die Erlaubnis erteilt, dass er mit Frau und Kind bei unserem Gefängnisgottesdienst dabei sein darf ...
Das muss man miterlebt haben: Die inhaftierten, handfesten und rauhen Gesellen werden plötzlich in ihren Herzen weich, schmelzen förmlich dahin, als sie die Mutter mit dem Baby sehen! Das hat es noch nicht gegeben! Ein Baby im Männerknast! Sie können sich kaum beruhigen. Immer wieder schauen sie hinüber. Denken sie an ihre Familie, an ihre Kinder oder an die eigene Kindheit?
So können wir mit der Botschaft gut anknüpfen und ihnen erzählen, wie Jesus Christus, der Sohn Gottes, die Herrlichkeit bei Gott verlassen hat, um als Baby in unser »Gefängnis« zu kommen, damit wir frei werden können von unseren Zwängen, von unserer Schuld und Sünde. Eberhard Platte