Als ich sechs Jahre alt war, sagte ich zu meiner Mutter: »Das Christkind schenkt mir jede Weihnachten etwas, aber du hast mir noch nie etwas geschenkt.« Für meine alleinerziehende Mutter war dieser Satz wie ein Messerstich ins Herz. Wir lebten in sehr bescheidenen Verhältnissen, und dennoch hatte sie es zu Weihnachten irgendwie immer geschafft, mir etwas zu schenken. Und dann dieser Satz!
Unter Tränen sagte sie mir dann: »Die Geschenke waren immer von mir.« Dann hatte das Christkind mir also noch nie etwas geschenkt. Daraus schloss ich, dass es das Christkind gar nicht gab, und Weihnachten hatte seinen Glanz verloren. Der ganze Weihnachtstrubel wurde mir, je älter ich wurde, immer mehr zu einem großen Betrugsmanöver.
17 Jahre später verstand ich aus der Bibel, dass Christus selbst sich mir geschenkt hatte. »Jesus« bedeutet: Der Herr rettet. Das ist ganz passend, »denn er wird sein Volk erretten von seinen Sünden«. So heißt es bei dem Evangelisten Matthäus im Neuen Testament. Christus hat vor fast 2000 Jahren stellvertretend für alles, was in unserem Leben schiefläuft, bezahlt. Die ganze Strafe ist allen erlassen worden, die an dieses Erlösungswerk Christi glauben.
Was für eine Lebensveränderung bedeutete es für mich, als ich mein Vertrauen auf diesen wunderbaren Jesus Christus setzen konnte und er mir Vergebung schenkte! Endlich kam echter Friede in mein Herz, endlich hatte ich eine lebendige Beziehung zu meinem Schöpfer, endlich wurde ich bedingungslos geliebt und angenommen, endlich bekam ich echte Hoffnung, die über den Tod hinausgeht. Das ist das »Frohe« an Weihnachten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen frohe Weihnachten!
Stefan Hasewend