Vor einiger Zeit hörte ich von einer christlichen Veranstaltung, die unter dem Thema stand: »Aufgeben kann man immer noch!« Diese Formulierung fand ich gut, weil in ihr der Zuspruch versteckt ist, weiterzumachen in Situationen, in denen wir uns mit dem Gedanken beschäftigen aufzugeben.
Da wollen uns unser eigenes Versagen, andere Menschen, die Schule, der Beruf, die Ehe, eine Krankheit und vielleicht sogar der Teufel zum Aufgeben bringen. Mit »Aufgeben« meine ich: Nicht mehr kämpfen; die Probleme ignorieren; einfach stehen bleiben; vielleicht mit Gott hadern; den Mut verlieren, resignieren oder die Flucht ergreifen. Wer aufgibt, macht deutlich: Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr. Ich werde mein Ziel nicht erreichen. Ich stoße an meine Grenzen. Mir geht die Luft aus.
Wer an einem solchen Punkt angelangt ist, braucht neuen Mut und eine neue Blickrichtung. Und diese finden wir als Christen bei unserem Gott, der allmächtig und dem keines unserer Probleme zu klein (und auch nicht zu groß) ist. Gott macht uns Mut, dass wir alle unsere Sorgen zu ihm bringen, denn er ist um uns besorgt (1. Petrus 5,7). Und in Jesaja 40,29 steht: »Er gibt den Müden Kraft und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle.«
Es gibt kein Scheitern im Leben von Christen, nach dem Gott nicht einen Neuanfang mit ihnen machen würde. Der bekannte Journalist Peter Hahne schreibt dazu: »Gott lässt uns an Grenzen kommen, aber niemals ans Ende.« Wenn Gott uns nicht aufgibt, dann müssen wir auch nicht aufgeben. Bodo Ammenhäuser