Vergangenen Samstag vor 105 Jahren wurde Jochen Klepper geboren. Sein Leben wurde entscheidend geprägt von der Herrschaft des Nationalsozialismus und dessen Rassenwahn. Jochen Klepper war mit einer Jüdin verheiratet. Das bedeutete für ihn, den studierten Theologen, der wegen seiner Gesundheit auf den Pfarrdienst verzichtete, praktisch ein Berufsverbot als Schriftsteller und führte ihn und die Familie in äußerste Not. Als seiner Frau und seiner jüngeren Stieftochter die Deportation ins KZ drohte, schied die Familie am 11.12.1942 freiwillig aus dem Leben. Sein letzter Tagebucheintrag lautet: »Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben.« Der Bibelvers Psalm 57,2 ist seinem Tagebuch vorangestellt. Jochen Klepper hat trotz seiner eigentlich verzweifelten Lage an seinem Glauben an Jesus Christus festgehalten und ihn immer wieder in Liedtexten zum Ausdruck gebracht. In seinem Lied »Er weckt mich alle Morgen« findet er ein Ja zu Gottes Wegen und der Tatsache, dass unsere Annahme bei Gott auf Gottes Gnade beruht: »Er will, dass ich mich füge. Ich gehe nicht zurück, hab nur in ihm Genüge, in seinem Wort mein Glück. Ich werde nicht zuschanden, wenn ich nur ihn vernehm. Gott löst mich aus den Banden. Gott macht mich ihm genehm.« Er kann uns für unser Leben Vorbild werden. Wie Jochen Klepper haben wir die Möglichkeit, unsere Hoffnung auf Gott zu setzen, gleichgültig, wie die äußeren Umstände sind. Denn nur von ihm allein können wir Hilfe erfahren und vor allem Rettung für die Ewigkeit durch den Glauben an Jesus Christus. Und nur er hat so starke Hände, dass er uns ewig festhalten kann. Bernd Hüsken