In der Gegend der heute vom Krieg arg zerstörten Millionenstadt Mossul lag noch vor etwa 2600 Jahren die Hauptstadt des Großreiches Assyrien, Ninive. Die Erbauer dieser prächtigen Stadt hatten sicher geglaubt, ihre Mauern und Paläste sollten für die Ewigkeit sein. Aber dann kamen die Meder und Babylonier und zerstörten sie so gründlich, dass etwa 300 Jahre später die Heerscharen Alexanders des Großen nicht einmal ahnten, dass die sandbedeckten Hügel, über die sie schritten, die Reste dieser großartigen Stadt waren.
Erst in der Neuzeit fand man dort riesige Bibliotheken von Keilschrifttexten, für die Tonziegeltafeln benutzt wurden. Dort entdeckte man auch die Grundmauern des königlichen Palastes, der eine Fläche von 200 mal 160 Metern bedeckte. Im ganzen Nahen Osten und bis nach Europa hinein findet man Berge, die aus mehreren Städten entstanden sind, die man nacheinander übereinander gebaut hatte, wenn die jeweilige Vorgängerstadt zerstört war.
Jedes Mal wieder bauten die Leute ihre Paläste »für die Ewigkeit«; aber diese »Ewigkeiten« dauerten meist nicht lange. In unserem Tagesvers ist auch von »Ewigkeit« die Rede; doch da geht es um die Stadt, die Gott baut. Damit ist einerseits die Stadt Jerusalem gemeint, die oft zerstört, aber immer wieder aufgebaut wurde und der Gott noch eine große Zukunft verheißen hat. Dann aber ist damit auch der Himmel gemeint, von dem die Bibel sagt, dass wir da eine Wohnung haben können, wenn wir uns Gott anvertrauen, wenn wir daran glauben können, dass er uns um seines Sohnes willen gnädig ist. Die Bibel sagt uns auch, dass diese Stadt schon fertig ist und bereit ist, die Gläubigen aufzunehmen.
Hermann Grabe