»Niemals in meinen dunkelsten Albträumen hätte ich mir vorgestellt, was wir in unserem Krankenhaus erleben. … Als Menschen sind wir an unsere Grenzen gestoßen, jeden Tag sterben mehr Leute - bis vor zwei Wochen waren wir wissenschaftsgläubige Atheisten. … Wir haben erkannt, dass wir am Ende sind und unbedingt Gott brauchen …« Dieser kurze Auszug aus dem Bericht eines Arztes aus der Lombardei, einem der sogenannten Hotspots der Corona-Pandemie, vermittelt nur ansatzweise, zu welcher Dramatik es in Regionen mit hohen Infektionsraten und der rasanten Verschärfung kritischer Zustände kommen konnte.
Was passiert in einem Hotspot? Dort konzentriert sich die ganze Schlagkraft - in diesem Falle einer Pandemie - und nimmt einen unkontrollierten explosionsartigen Verlauf, wobei der Mensch mit allen Gegenmaßnahmen schnell überfordert und am Ende ist. Diese Erfahrung der Ohnmacht weckte in dem oben zitierten Bericht den Wunsch nach Hilfe, z. B. von einer göttlichen Macht, die dafür sorgt, dass man das alles wieder in den Griff bekommen kann. Man bekommt auch eine Ahnung davon, was geschieht, wenn Gott seine ordnende und bewahrende Kraft völlig abziehen würde.
Das Kreuz, an dem Jesus Christus vor 2000 Jahren starb, war ein »Hotspot« besonderer Art, denn hier konzentrierte sich die göttliche Macht im Gericht über die Sünde der ganzen Welt auf eine einzige Person: Jesus Christus. Hier brach der Zorn Gottes über die Sünde über seinen Sohn herein, der sich als Retter unter die Menschen begab. Nur der Tod eines völlig Gerechten konnte nämlich die Macht der Sünde brechen und ihre vernichtende Wirkung auslöschen - für immer. Und nur für solche, die ihr ganzes Vertrauen auf den setzen, der dort starb.
Joachim Pletsch