»Was geht uns das an?«, möchten wir vielleicht meinen, wenn wir uns die Anrede des Jakobusbriefes vor Augen führen. Was haben wir mit Jakobus zu tun? Hatte er sich mit seiner Epistel nicht an ganz andere Menschen in einer ganz anderen Zeit gewandt? – So oder ähnlich reagieren heute viele Menschen auf die Inhalte der Bibel. Und darum halten sie das Buch lieber geschlossen im Schrank verstaut. Dabei kann man allein aus der Überschrift dieses Apostelbriefes manches lernen.
Jakobus stellt sich als Knecht Gottes vor. Das heißt, er will mit seinem Brief Gott zu Diensten stehen. Und so verhält es sich mit der ganzen Heiligen Schrift. Gott gebraucht die Bibel, um sich den Menschen zu offenbaren. Und er benutzt sein Wort als Werkzeug, um in unser Leben hinein zu wirken und uns zum Guten zu verändern.
Der Jakobusbrief ist an die »zwölf Stämme in der Zerstreuung« gerichtet. Dazu gehörten ganz sicher Menschen mit unterschiedlicher Prägung: Kleine, Große, Schüchterne, Impulsive, Freundliche und Brummige, Schlaue und weniger Schlaue, Pfiffige und Gemütliche … Das zeigt uns: Die Bibel hat jedem etwas zu sagen, weil es ihr nämlich um Dinge geht, die unser Verhältnis zu Gott betreffen. Und daran entscheidet sich auch für uns heute alles – unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft! Die Vergangenheit: weil wir nur bei Gott Vergebung für das finden, was nicht mehr gut zu machen ist; die Gegenwart: weil wir nur mit Gott wahres Leben entdecken und gestalten können; die Zukunft: weil nur Gott den Tod überwinden und uns ewiges Leben schenken kann. Andreas Möck