Diese Worte stöhnte der junge Mann, rutschte langsam vom Stuhl und blieb zusammengekauert auf dem Boden in unserem Wohnzimmer liegen. Seine rechte Hand umklammerte etwas so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Mein Mann hatte ihn gefragt, ob er nicht sein restliches Dope an ihn abgeben wolle. Doch bei dieser Vorstellung brach der junge Süchtige zusammen.
Die Liste der Süchte ist schier endlos. Der Bogen spannt sich von Alkohol und Tabletten über Spielautomaten bis zum PC. In unserer kalten, egoistischen, auf das Ich des Einzelnen fixierten Gesellschaft suchen Menschen Erfüllung, suchen einen Sinn in ihrem Dasein, suchen Geborgenheit, wollen ihre Sehnsucht stillen. Die Sucht gaukelt ihnen vor, sie glücklich zu machen und aus den schlimmen Umständen zu helfen. Dabei ist es ein teuflischer Kreislauf, der die Gesundheit ruiniert, den Verstand wegnimmt und schließlich zur furchtbaren Niederlage führt, zum Tod, oft selbst herbeigeführt durch Selbstmord im Drogenrausch.
Ein wirklich glückliches Leben aber ist nur in der Gemeinschaft mit Gott möglich. Wer Gott, der uns in seinem Sohn Jesus Christus begegnet ist, nicht den ersten Platz in seinem Leben einräumt, wird dieses dauerhafte Glück, frei von Süchten, nie kennen lernen.
Jesus Christus kann wirklich frei machen, wenn Menschen ihn darum bitten, Herr in ihrem Leben zu werden. Das kann von einem Augenblick auf den anderen geschehen, manchmal ist es auch mit Mühe verbunden, weil die durch die Sucht geschwächte Entschlusskraft erst aufgebaut werden muss. Doch auch dabei ist keiner allein, sondern Jesus Christus steht ihm zur Seite. Veronika Nietzke