»Aus den Augen, aus dem Sinn«, dachte vielleicht der judäische König Jojakim, als er eine schriftliche Gerichtsbotschaft des Propheten Jeremia, die dieser von Gott empfangen hatte, einfach verheizte. Weg damit, Asche redet nicht! Einer seiner Vorgänger, Joasch, galt als frommer Herrscher. Doch dann ließ er sich beschwatzen und verführen. Er verließ den Pfad der Tugend und verfiel dem Götzendienst. Als Gott ihm durch einen seiner Boten ins Gewissen redete, machte er kurzen Prozess und ließ den lästigen Gerichtsprediger steinigen. Mahner beseitigt, Gott die Tour vermasselt. Ja, wenn das so einfach wäre! Diese beiden Könige, die Gott den Mund verbieten wollten, hätten es billiger haben können, denn durch ihre frevelhafte Vermessenheit erhöhten sie ihr Strafmaß und handelten sich weiteres Ungemach ein.
Bis heute hat sich kaum etwas geändert. Immer noch werden Christen drangsaliert, eingesperrt, benachteiligt und getötet. Bibeln werden verboten, aus dem Verkehr gezogen und vernichtet. Solchen Regimen, Systemen und verblendeten Menschen ist offenbar nicht bewusst, dass sie sich dabei mit ihrem Schöpfer anlegen und todsicher den Kürzeren ziehen.
Und wie ist es bei uns? Eigentlich ist es einerlei, ob man ein Missionszelt anzündet oder höflich dankend ein Traktat ablehnt; ob man dem Pastor ans Schienbein tritt oder die »lieben Christen« belächelt - es bedeutet dasselbe. Was wäre aber, wenn Gott wirklich nicht mehr mit uns reden wollte? Wenn er stattdessen auf all das gebührend reagierte? Seien wir froh und dankbar, dass er sich nicht mundtot machen lässt, dass wir die Bibel, sein Wort, noch haben, das uns den Weg der Erlösung zeigt. Es wäre mehr als töricht, den zu überhören, der einmal das letzte Wort haben wird! Johann Fay