Als Pferdebesitzerin bin ich mit Pferden und Pferdeähnlichen vertraut. Umso mehr erstaunt mich die Begebenheit, bei der Jesus, auf einem Eselfohlen reitend, nach Jerusalem einzog.
Ich habe selbst Pferde eingeritten und behaupte: Hier wirkte Gott, ganz beiläufig, ein Wunder. Es wird berichtet, dass Jesus sich auf ein Eselfohlen, auf dem noch nie jemand gesessen hatte, setzte und in die Stadt einzog. Leicht überliest man dieses Wunder, da man denken könnte, es handle sich um Nebensächliches. Doch ich weiß, wie viel Geduld und Training es braucht, bevor sich so ein Tier reiten lässt. Es können schon mal Wochen oder Monate an täglichem Üben vergehen, bis man überhaupt einmal aufsitzen kann. Die ersten Schritte unter dem Sattel sind für das Tier ungewohnt und deshalb ist es sehr unsicher, da es sich mit dem Gewicht auf seinem Rücken neu ausbalancieren muss.
Hier handelte es sich sogar um ein Fohlen. So ein junges Tier kann im Normalfall gar nicht geritten werden, ohne ihm körperlich und anderweitig zu schaden. Ein frisch eingerittenes und auch ein älteres Tier wären zudem überfordert, gleich durch Menschenmassen, samt Reiter bei Jubel und Getöse, in eine Stadt einzuziehen. Es waren also gleich mehrere Wunder, die Gott mit und an diesem kleinen Esel wirkte.
Der Herr nutzt auch Tiere mit ihrer Symbolkraft, um uns zu zeigen, wer er ist und was er für uns tat. Der Esel, im Gegensatz zum Pferd, als Lasttier der armen Leute demonstrierte seine Demut, seine Bereitschaft, für uns arm zu werden sowie seine Herrlichkeit bei seinem Vater aufzugeben. Er wählte kein Pferd, das als edles und stolzes Tier angesehen wird. Der Esel hingegen steht für Frieden. Diesen hat uns Jesus Christus gebracht.
Daniela Bernhard