Ist das nicht die Realität unseres Alltags? Da wir scheinbar alles machen und kaufen können, wem sollten wir dann dankbar sein?
Wir Menschen in unserem grenzenlosen Egoismus drehen uns nur noch um uns selbst. Unser Leben gleicht einem Kettenkarussell auf einem Frühlingsfest. Doch dann die niederschmetternde Diagnose während eines Arztbesuches: Krebs im Endstadium. Jetzt reißt sie, die Kette unseres Lebenskarussells, und wir fliegen ins Uferlose. Wir haben die Situation nicht mehr im Griff.
Solchen Menschen begegnete Jesus Christus, der Sohn Gottes, auf dem Weg nach Jerusalem, als er in ein Dorf kam (nachzulesen in Lukas 17, ab Vers 11). Zehn von Aussatz befallene Männer standen von ferne und riefen den Herrn Jesus um Hilfe an. Die Zehn waren ohne Hoffnung. Aus menschlicher Sicht war ihre Krankheit unheilbar, fortschreitend und zum Tode führend. Doch sie hatten neue Hoffnung empfangen, denn sie begegneten dem Herrn Jesus Christus, dem einen Mann, von dem die Propheten geredet hatten. Er belebte ihre Hoffnung auf Rettung vom Tod aufs Neue. Ihr Hilfeschrei wurde gehört und der Herr forderte sie auf, gemäß der jüdischen Vorschrift zu den Priestern zu gehen. Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund. Doch was geschah dann? Nur einer kehrte zurück, um Gott die Ehre zu geben und »Danke« zu sagen. Doch dieser eine wurde an Körper und Seele gesund. Wenn wir Gottes Hilfe erfahren haben, erwartet er auch von uns den Dank dafür. Den kann man durch Worte ausdrücken, und die soll man auch singen und sagen; aber Gott erwartet auch Taten der Dankbarkeit. Es gibt genug Gelegenheit, nicht zuletzt, indem wir unsere Geldbörse für andere öffnen.
Joachim Boshard