Kennen Sie Antreiber? Sie sind leistungsfähig, robust und voller Kraft – doch für den, der nicht mit ihnen Schritt halten kann, sind sie einschüchternde Zeitgenossen. Antreiber sagen Dinge wie: »Stell dich nicht so an«, und: »Hier gibt es keine Sonderbehandlung.« Sie fragen: »Wieso geht das nicht schneller?«, oder: »Was kann denn daran so schwer sein?«
Weil sie selbst auf gleichem Gebiet noch nie ihre eigene Begrenztheit erfahren haben, fehlt ihnen das Gespür für die individuellen Einschränkungen anderer. Sie wissen nichts von Lern- oder Aufmerksamkeitsstörungen, von Ängsten oder Depressionen und kennen nicht das Gefühl tiefer Erschöpfung oder chronischer Schmerzen. Antreiber können nicht unterscheiden, ob jemand nicht will oder nicht kann. Und so geben sie ihren Mitmenschen die Sporen; Antreiber sind Überforderer.
Nicht so die Förderer. Sie erkennen die persönlichen Grenzen des anderen und wissen, dass durch Druck und Überforderung nichts gewonnen wird. Wie ein kluger Hirte, der die Tiere nicht vorwärts treibt, sondern im angepassten Tempo zum Vorankommen motiviert. Wer in seinem Umfeld mit solchen verständnisvollen und ermutigenden Persönlichkeiten zu tun hat, wird dies zu schätzen wissen.
Die Bibel zeichnet an vielen Stellen Bilder eines guten Hirten, der seine Schafe fürsorglich und achtsam weidet. Sie alle weisen letztlich auf eine einzige Person hin: Jesus Christus. Er nimmt sich uns Menschen wie ein liebevoller Hirte an und hat auch besonders die Kranken und Schwachen im Blick. Ist es nicht gerade für solche eine schöne Vorstellung, Teil seiner Herde zu sein? Sabrina Nagel