Manche halten die Zunahme von Umweltkatastrophen für Zeichen des schrecklichen Endes unserer Weltzeit. Wer das natürlich laut sagt, gilt als Schwarzseher oder Sektierer und schweigt lieber.
Aber die Frage muss doch erlaubt sein, ob die Unglücksmeldungen und ihre wachsende Häufigkeit am Ende etwas mit unserem Verhalten zu tun hat, oder nicht. Wie unser Tagesspruch zeigt, meinten die Leute früher ganz sicher, Katastrophen hätten etwas mit den Sünden der Menschen zu tun und wären die Strafen für ihre Gottlosigkeit und Bosheit.
Der Herr Jesus Christus rückt diese falsche Ansicht zurecht. Falsch ist solche Meinung nicht, weil kein Zusammenhang zwischen unserem Verhalten und den Unglücksfällen bestünde; falsch ist sie deshalb, weil wir uns dann für besser halten als die Betroffenen, eben weil wir verschont geblieben sind. Christus ist aber in die Welt gekommen, weil wir alle »verloren« sind, d.h. den Ansprüchen Gottes nicht im Entferntesten entsprechen. Und wer ihnen nicht entspricht, wird am Ende umkommen. Also, dass wir noch so relativ vergnügt leben, hat nichts mit unserer Vortrefflichkeit zu tun, sondern mit der Geduld Gottes, der alles sieht und hört, was wir tun und reden und denken - ja, selbst das weiß er! Wenn er an alles seine absoluten Maßstäbe von 100%iger Wahrhaftigkeit und 100%iger Reinheit und Selbstlosigkeit anlegte, wem müssten dann keine Türme auf den Kopf fallen?
Gott sei Dank hat uns der Herr Jesus Christus nicht nur darüber aufgeklärt, sondern uns auch vorgelebt, wie man Gott gefallen kann. Wer ihn um Vergebung seiner Schulden bittet, dem verzeiht er und lädt ihn ein, seinen Beispielen zu folgen.
Hermann Grabe