Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er in ihr Herz gelegt.
Prediger 3,11
Heute vor 50 Jahren, am 25. November 1972, verstarb Hans Scharoun, ein bedeutender deutscher Architekt und Vertreter der organischen Architektur. Er entwickelte die Gestalt seiner Gebäude aus der Funktion der einzelnen Räume, die unter einem Dach vereint werden sollten. Dadurch hatten die Gebäude Formen, die aus der Zweckmäßigkeit »erwuchsen« und natürlichen Organismen nachempfundenen werden konnten. Der Anspruch des Architekten war es, die Funktionen der Gebäudeteile »organisch« zu einem Gesamtkunstwerk zu verbinden, das Nutzung, Gestaltung und städtebauliche Wirkung harmonisch vereinte.
Eines der Hauptwerke von Scharoun ist die Berliner Philharmonie, die mit ihrer geschwungenen Dachform den Stadtraum prägt. Der asymmetrische, organische Konzertsaal besitzt eine hervorragende Akustik, und die Terrassenstruktur der Zuschauerränge hat Scharoun als »aufsteigende Weinberge« bezeichnet.
Gott hat uns Menschen einen Sinn für Ästhetik und Schönheit gegeben. Zunächst müssen Dinge gut funktionieren, aber es ist uns zu wenig, wenn sie »nur« funktionieren. Das Vorbild ist Gottes Schöpfung selbst. Sie folgt strengen Gesetzmäßigkeiten, und man kann die Uhr nach ihr stellen. Und gleichzeitig nehmen wir ihre verschwenderische Schönheit war, wenn wir z. B. einem Sonnenuntergang zuschauen oder an einer Blume riechen. Dennoch hat das Geschaffene ein Problem: Das Schöne ist vergänglich. Durch die Sünde ist der Tod in die Schöpfung gekommen und hat sie »der Knechtschaft der Sterblichkeit« (Römer 8,21; ELB) unterworfen. Das Schöne wird alt und stirbt. Aber der Herr Jesus hat den Tod besiegt und ist auferstanden. Er verspricht allen, die an ihn glauben, ewiges Leben in einer nicht endenden Schönheit.
Thomas Pommer