»In diesem Jahr wird Weihnachten ganz anders sein«, sagte mir eine Bekannte traurig. Gerade war ihr Vater gestorben, sie würde den Abend nun allein mit ihrer kranken Mutter verbringen; keines der alten Rituale von früher würde weiterhin Gültigkeit haben. Ganz anders als zuvor wird auch eine Freundin das Fest unter dem Tannenbaum verbringen: Ihre vier Kinder sind in der Welt unterwegs, keines kommt an diesem Abend nach Hause. Und einsam feiert auch meine Kollegin - vor wenigen Wochen ist ihre Beziehung in die Brüche gegangen, nun begeht jeder das Fest für sich allein.
Sie alle haben das Gefühl, dass das vertraute schöne Fest im Familienkreis unwiederbringlich verloren ist. Weihnachten scheint ihnen vorbei zu sein. Aber das ist ein großer Irrtum. Denn gerade für sie, gerade für diejenigen, die allein sind, die trauern oder vor den Scherben ihres Lebens stehen, findet Weihnachten statt: Denn Jesus Christus kam für diejenigen in diese Welt, die verloren waren. Mit Weihnachten beginnt die neue Geschichte Gottes mit uns Menschen. Eine Geschichte, in der die Verlorenen gesucht werden und in die heilende Gegenwart Gottes gelangen, weil Jesus Christus alles Trennende auf sich genommen hat.
Weihnachten ohne Christus ist nicht Weihnachten. Es mag zwar voll Kerzenschein und gutem Essen, mit Tannenbaum und Geschenken sein, aber es bleibt leer. Es ist schön, wenn wir das Fest im Familienkreis feiern können, aber das ist nicht die Hauptsache. Die Hauptsache ist, dass Gott in Jesus Christus auf die Erde kam, weil er uns aus unserer Hoffnungslosigkeit und unserer Gottesferne retten wollte. Das ist der Grund der wirklichen Weihnachtsfreude. Das ist Weihnachten. Astrid Jähn