Alexander, der König von Makedonien, später »der Große« genannt, hatte begonnen, das gewaltige Perserreich zu erobern, das vom Mittelmeer bis nach Indien reichte. Erste Siege hatte er errungen. Im Winter 334/333 v. Chr. stand er im Zentrum Kleinasiens, in der Stadt Gordion. Hier befand sich ein sagenumwobener Wagen, dessen Deichsel durch einen so kunstvoll verschlungenen Knoten am Wagen befestigt war, dass es niemandem bisher gelungen war, den Knoten zu lösen. Wem es aber gelingen sollte, dem war die Herrschaft über Asien verheißen. Alexander erstrebte diese Herrschaft mit allen Fasern seines Herzens, aber den »gordischen Knoten« konnte auch er nicht lösen. So schnitt er kurzerhand mit einem Schwertschlag den Knoten entzwei, und zuversichtlich machte er sich an die Eroberung des Perserreiches.
Sind wir nicht alle durch einen so unlösbaren Knoten an unser Dasein gebunden? An unsere natürliche Herkunft, an die Sünde, an die Verlorenheit in alle Ewigkeit? Aber den Knoten einfach durchzuschlagen, wie es Alexander mit dem »gordischen Knoten« tat, ist uns nicht möglich. Alle Versuche, das Paradies zurückzugewinnen, scheitern seit Jahrtausenden. Aus eigener Kraft können wir nicht zu Gott und zum ewigen Leben zurückkehren, auch wenn wir noch so religiös sind.
Doch einer ist da, der den Knoten lösen kann, zwar nicht mit Gewalt wie Alexander, sondern durch sein eigenes Opfer am Kreuz: Jesus Christus. Alexander eroberte Asien, aber er konnte sich seiner Herrschaft nicht lange erfreuen. Wessen »Knoten« Jesus Christus gelöst hat, ist für alle Ewigkeit erlöst. Gerhard Jordy