Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie viele Informationen, wie viele Bytes, zum Bau einer Spinne nötig sind? Sie hat Augen, manche Arten sogar acht Stück, ebenso viele Beine, auss¬er¬dem Giftzangen, einen Verdauungs- und einen Fortpflanzungsapparat, sie kann aus hunderten von Drüsen einen Faden spinnen, der stärker als Stahl von gleichem Gewicht ist, sie kann atmen, sie fühlt Wärme und Berührung und vieles mehr. Ganz abgesehen davon, daß, wie bei jedem Lebewesen, jede ihrer Millionen von Zellen über den Organisationsgrad einer ausgewachsenen chemischen Fabrik verfügt!
Wie mögen die unterschiedlichen Reaktionen wohl im Spinnengehirn gespeichert sein, mit denen sie so blitzschnell, zielgerichtet und richtig auf die Reize der Umwelt reagieren kann? Alles muß ja irgendwo vorgegeben, alles muß zweckdienlich »verdrahtet« sein, alles muß also auch mit der »Festplatte« des Gehirns und mit dem in den Genen enthaltenen Anwenderprogramm (sprich: Instinkten) in Beziehung gebracht werden. Im Zeitalter der Computer fangen wir zu ahnen an, was der Schöpfer selbst bei den kleinsten Tieren geleistet hat, und wir bewundern Seine Schöpfermacht, aber auch Seine »Liebe zum Detail«, mit dem alles zur Arterhaltung und zur Ausnutzung der ökologischen Nischen eingerichtet ist, und das von Anfang der Schöpfung an. Menschliche Programmierer mit den relativ wenigen »Bytes« des Spinnengehirns reichen bei weitem nicht aus, wollten sie auch nur einen annähernd vergleichbar leistungsfähigen Roboter bauen.
Hermann Grabe