Schönheit, Kraft und hohe geistige Fähigkeiten, überall beliebt, bekannt und selten einsam. Das sind Lebensqualitäten, die zu den jungen, dynamischen Menschen unserer Zeit gehören. Menschen, die mitten im Leben stehen; viele Möglichkeiten und Wege stehen ihnen offen. Die Medien und Werbeagenturen sprechen daher auch fast ausschließlich diese Menschengruppe an.
Wer will schon zu den Alten gehören? Alte Menschen sind nicht schön, sie sind schwach. Alte Menschen sind vergesslich. Manche sind verwirrt und umnachtet. So irren sie durch ihre eigene, meist von der Vergangenheit geprägte Welt. Schwere Krankheiten, ständige Schmerzen und Hilfsbedürftigkeit in den alltäglichen Verrichtungen bestimmen das Leben zahlloser alter Menschen. Hinzu kommt Schwerhörigkeit. Die Augen können nicht mehr richtig sehen. Im Gespräch fallen einem die Worte nicht mehr ein.
Ist solches Leben eigentlich noch lebenswert? Wer bestimmt das eigentlich, was lebenswert ist? – Wie gut, dass Gott ganz andere Wertmaßstäbe anlegt als unsere leistungsorientierte Gesellschaft, die schon sehr laut über aktive „Sterbehilfe“ nachdenkt. Für Gott liegt der Wert eines jeden Menschen darin, dass er von ihm geschaffen und geliebt ist. Der Allmächtige achtet die starken Menschen, die viel leisten und erfolgreich sind, nicht mehr als diejenigen, die in dieser Hinsicht kaum mehr etwas vorzuweisen haben. Es scheint sogar umgekehrt: Gerade die, die im Bewusstsein ihrer Schwachheit mit all ihrer Not und Last bei Gott Zuflucht suchen, dürfen sich seiner besonderen Fürsorge und Wertschätzung erfreuen! Andreas Möck