Wir wünschen uns eine deutsche Gerichtsbarkeit, die frei ist von jedem Verdacht der Schieberei; denn auch bei ihr herrschen immer häufiger fremde Überlegungen und letztlich die Gesetze des Marktes vor. Sind nicht im berühmten Düsseldorfer »Mannesmann-Verfahren« die dort angeklagten Wirtschafts- und Gewerkschafts-Größen überaus glimpflich weggekommen - gegen vergleichsweise geringe Zahlungen an Staatskasse und gemeinnützige Einrichtungen? So haben sich die im Geld schwimmenden »dicken Fische« freigekauft vom Gefängnis. Gelänge das in vergleichbaren Fällen auch dem einfachen Angeklagten XYZ?
In der Bibel lesen wir, dass Gott ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet und dass seine Gerichte gerecht sind. Das ist sehr tröstlich im Blick auf die Wellen von Unrecht und Ungerechtigkeit, die täglich die leidgeplagte Menschheit überfluten. Aber die Bibel klärt uns auch dahingehend auf, dass es vor Gott keinen Gerechten gibt, dass wir alle Sünder sind und den Tod verdient haben und dass keiner von uns genug hat, um sich freizukaufen. Jesus Christus ging hinauf nach Golgatha, das - wie sich zeigte - sozusagen die »Kasse« Gottes war. Dort hat er die Rechnung für unsere Sünden bezahlt. In den sechs Stunden am Kreuz wurde er für unsere Sünden bestraft und beglich mit seinem Tod vollständig unsere Schuld. Ein Satz, den Jesus kurz vor seinem Tod sagte, lautet: »Es ist vollbracht!« Im Griechischen ist das nur ein Wort. Dieses Wort wurde benutzt, um zu sagen, dass eine Rechnung bezahlt wurde. Es entsprach unserem »Betrag erhalten«. Durch seinen Tod hat Jesus die Rechnung für unsere Sünden vollständig bezahlt. Wir können straffrei werden, weil er bezahlt hat. Gottfried Piepersberg