- Ist das eine Alternative? Als im Januar 1991 Tel Aviv von irakischen Scud-Raketen angegriffen wurde, eilte die UNO mit dem amerikanischen Raketenabwehrsystem »Patriot« Israel zur Hilfe. In dieser Zeit des Golfkrieges hielt die Welt den Atem an. Man fürchtete einen Giftgasangriff. Neben der militärischen Hilfe kam es auch zu Soli¬daritätsbesuchen vieler Politiker.
Am 25. Januar unterbrachen die Sirenen die Stille der Nacht. Die deutsche Delegation, die ich begleitete, eilte in den nächstgelegenen, gasdichten Raum. Es folgten Minuten größter Anspannung. Im Fernsehen wurde gezeigt, wie man mit der Gasmaske umgehen muss. Da schlugen auch schon in unmittelbarer Nähe die Scud-Raketen ein, die von den Abwehrraketen nicht abgefangen werden konnten. Eine junge Frau fing an zu weinen. Die Angst hatte uns alle erfasst.
Da saß ich auf dem Fußboden. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Darf ich als Christ Angst haben? Ist der Glaube auch wirklich tragfähig? Wie oft hatte ich schon Gedanken zum 23. Psalm geäußert? Nun saßen wir »im Tal des Todesschattens«.
Vor Jahrzehnten auswendig gelernt - jetzt konnte ich beten: »Der HERR ist mein Hirte .« (Psalm 23,1). Ich wusste, mein guter Hirte kennt den Anfang und das Ende unseres Lebens. Du kannst ihm vertrauen. Ich dachte an die in Seenot geratenen Jünger (Matthäus 8) und war froh, dass Jesus Christus im Boot meines Lebens saß.
Fazit: Jesus Christus ist bei mir, auch wenn die »Patriot« versagt!
Joachim Boshard