»Hallo, ich bin's, Markus. Wir waren zusammen auf der Fachoberschule«, so meldet er sich bei mir am Telefon. Etwas Merkwürdiges hat sich ereignet. Markus wollte seinen Keller entrümpeln. Eine Kiste mit Büchern und Papieren stand im untersten Regalfach. Er räumte sie aus und stellte fest, dass nicht nur Feuchtigkeit und Schimmel den Büchern übel zugesetzt, sondern auch Mäuse die Buchrücken angeknabbert hatten. Also warf er die verdorbenen Bücher weg - bis auf eines. Denn seltsamerweise fehlte diesem kleinen Buch nichts. Außer dem abgerissenen Lesezeichen-Bändchen war es unversehrt. »Das war die kleine Bibel, die du mir vor zehn Jahren geschenkt hattest.«
Das stelle man sich einmal vor: Zehn Jahre später stößt ein alter Schulfreund auf die zunächst weggestellte Bibel. »Das ist doch hoffentlich nicht die einzige Bibel, die du besitzt«, frage ich zurück, »oder hast du die zehn Jahre nie in der Bibel gelesen?« »Ich muss gestehen, es war die einzige, aber das ist ja der Grund, warum ich anrufe. Die letzte Zeit habe ich ein wenig darin geblättert und jetzt wollte ich dich das ein oder andere dazu fragen .« Ja, es stimmt: das Wort Gottes, die Bibel, ist lebendig und wirksam (Hebräer 4,12). Das Wörtchen >wirksam< meint laut Urtext so viel wie >energiegeladen<. Es besitzt die Keimkraft eines Samenkorns, das selbst nach langer Lagerfrist aufsprossen kann. Dazu muss es lediglich auf guten Boden gelangen. Das lebendige und bleibende Wort Gottes ist ein unvergänglicher Same, der neues Leben hervorrufen kann (1. Petrus 1,23).
Andreas Fett