Die Teilnahme am Straßenverkehr bringt bei mir leider nicht immer die besten Charaktereigenschaften zum Vorschein. Wenn jemand nicht so fährt, wie ich das für richtig halte, ärgere ich mich schnell: Der eine fährt zu langsam, der andere fährt nicht schnell genug bei Grün an, usw. Wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer gar einen richtigen Fehler begeht und meine Rechte verletzt, macht sich mein Jähzorn bemerkbar. Nimmt mir z. B. jemand die Vorfahrt oder drängelt, kommen ungeahnte Aggressionen hoch. Der Impuls, den anderen zu maßregeln, drängt sich auf. Ich muss immer wieder bewusst gegen diese Gedanken angehen. Dennoch entfährt mir beim Autofahren manches Schimpfwort. Gerade weil ich hier meine Schwäche erkenne, bewundere ich eine Person, die völlig anders ist: Jesus Christus.
Stellen Sie sich vor, Sie haben die besten Absichten für Ihre Mitmenschen. Sie geben alles für sie. Dennoch lehnt man Sie ab. Menschen verleumden Sie und intrigieren gegen Sie. Aufgrund falscher Aussagen werden Sie festgenommen und angeklagt, obwohl die Vorwürfe völlig aus der Luft gegriffen sind. Dann werden Sie auch noch zu Unrecht verurteilt, anschließend öffentlich verhöhnt, aller Rechte beraubt, bespuckt, gefoltert und zur Hinrichtung abgeführt. Sie erleiden jedes nur denkbare Unrecht – dabei hätten Sie zu jedem Zeitpunkt die Macht, ihre Gegner sofort in Staub und Asche zu verwandeln. Ich an Jesu Stelle hätte sehr wahrscheinlich sehr schnell von dieser Macht Gebrauch gemacht. Doch er ist ganz anders: Er nimmt sein Recht nicht in Anspruch, sondern geht den für mein und Ihr Heil zwingend notwendigen Weg an das Kreuz.
Verstehen Sie jetzt, warum ich diese Person bewundere und ihr nachzufolgen versuche? Markus Majonica