Nachdem ich den Kollegen B. etwas näher kennengelernt hatte, war ich von ihm sehr beeindruckt. Er war tüchtig und fleißig und meisterte auch schwierige Aufgaben in kurzer Zeit, ohne hektisch zu werden. Nach ein, zwei Jahren änderte sich das jedoch allmählich. Er schaffte kaum noch sein Pensum, wichtige Aufträge blieben liegen, auch meldete er sich immer öfter krank. Man fing an zu munkeln, er habe das Trinken angefangen. Schließlich wurde er entlassen, seine Frau ließ sich von ihm scheiden, er war zuletzt nur noch ein Wrack.
Die Zahl der Alkoholsüchtigen in Deutschland wird auf etwa zwei Millionen geschätzt. 7-10 Millionen Angehörige sind davon mitbetroffen; Frauen, die sich ihrer Männer schämen; Kinder, die vor ihren Vätern zittern. Der durch Trunksucht verursachte Schaden wird bis auf 50 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Die Trinkerkarriere beginnt bei manchen inzwischen schon mit 13 Jahren. »Kampf- und Komasaufen« bis zur Bewusstlosigkeit ist selbst bei Kindern seit einigen Jahren eine oft wiederkehrende Erscheinung. Es beginnt harmlos, dann wird man haltlos, arbeitslos, mittellos und schließlich hoffnungslos - das ist das traurige Los aller, die sich dem teuflischen Geist der »geistigen« Getränke hingeben. Denn nur die wenigsten schaffen es, von ihrer Sucht wieder loszukommen. Die besten Chancen bietet auch hierbei die totale Hinwendung zu Jesus Christus, der von allen Bindungen frei machen kann, auch wenn es bis zur Befreiung meist zermürbende Kämpfe zu durchstehen gilt. Eine gute Hilfe können dabei christliche Therapieeinrichtungen sein, damit man nicht mehr vom »Ungeist aus der Flasche«, sondern von Gott und Jesus Christus »begeistert« ist. Otto Willenbrecht