Dem schottischen Embryologen Ian Wilmut war es erstmals in der Geschichte gelungen (1996), eine normale Körperzelle so zu manipulieren, dass sie sich wie eine befruchtete Eizelle zu teilen begann und sich zu einem normalen Embryo entwickelte. So wurde nach 150 Tagen das erste Schaf - Dolly - geboren, das keinen Vater, aber dafür drei Mütter hatte: eine genetische Mutter, eine Eimutter und eine Leihmutter, die das geklonte Embryo austrug.
Dolly ist die genetisch identische Kopie (= Klon) eines erwachsenen Tieres. Wie ist dies zu beurteilen? Zunächst gilt festzuhalten, dass der Schöpfer selbst diese Methode verwendet. Die im Herbst geernteten Kartoffeln sind Klone der Vorjahrespflanze. Auch bei Erdbeeren und darüber hinaus bei zahlreichen Tieren (Blattläuse, Krebse, einige Wespen-, Bienen- und Ameisenarten) kennen wir dieses Prinzip. Beim Menschen sind eineiige Zwillinge ebenfalls echte Klone. Darf der Mensch diese Technik auch anwenden? Aus meiner Sicht gibt es bei der Tierwelt keinen Grund dafür, dies nicht zu tun. Bei der Methode der Kreuzung von Kuh- oder Pferderassen greifen wir doch auch merklich in die Schöpfung ein.
Beim Menschen liegt die Sache allerdings ganz anders. Er ist eine separate vom Tierreich losgelöste Schöpfung. Wir Menschen sind Ewigkeitsgeschöpfe, die vom Schöpfer die Fähigkeit erhalten haben, zu ihm in Beziehung zu treten. Außerdem wird unsere Existenz mit dem leiblichen Tod nicht ausgelöscht (Lukas 16,19-31). Bezüglich der Tiere gibt es eine solche Aussage nicht. Werner Gitt