Was ist eine gute Familie? Diese Frage hat 1993 eine Familienzeitschrift 2330 Schülern zwischen sieben und vierzehn Jahren vorgelegt. Die zehn Hauptmerkmale sind nach Meinung der Kinder: Man hält zusammen, auch wenn einer etwas angestellt hat. Es herrscht Demokratie, auch die Kinder dürfen mitbestimmen. Man hilft einander. Man ist zärtlich zueinander. Es wird viel gelacht. Jeder hat zu jedem Vertrauen. Man unternimmt viel miteinander. Nach einem Streit versöhnt man sich wieder. Man nimmt Rücksicht aufeinander. Man spricht viel miteinander.
Gott möchte eine Familie, die harmonisch und fröhlich miteinander lebt. Das von ihm verordnete Rezept dafür ist Liebe. »Wandelt in der Liebe« meint ein in Wort und Tat ausgedrücktes Besorgtsein um das Wohl und die Freude des anderen. Was das praktisch bedeutet, zeigen die aufgeführten Antworten der Schüler. Dieser Lebensstil wird möglich, wenn wir aus einer Beziehung schöpfen können, in der wir selbst in dieser Weise geliebt werden. Denn im obigen Text heißt es weiter: »... wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat.« Christus hat uns, die wir zu ihm gehören, so geliebt und liebt uns so, dass er bedingungslos zu uns steht, unsere Meinung respektiert, rücksichtsvoll mit uns umgeht, uns Dinge immer wieder zutraut, mit uns durch sein Wort redet, uns Versagen vergibt und mit uns durch Dick und Dünn geht. In der Gemeinschaft mit Christus tanken wir Liebe, um selbst lieben zu können. Also liegt der Schlüssel zu einem geeinten, fröhlichen Familienleben darin, Christus und seine Liebe zu erfahren und weiterzugeben. Friedhelm Orlikowski