Überschlage die Kosten!

Vor ein paar Monaten mussten wir als Familie recht kurzfristig umziehen. Da unser zukünftiger Wohnort weit entfernt lag, besichtigten wir an einem Tag mehrere Wohnungen und kleine Häuser. Es war immer wieder interessant und teilweise auch amüsant, wie viele gute Dinge manche Makler anpreisen konnten. Die Schwächen und hässlichen Stellen eines Hauses wurden meist übergangen und alle positiven Aspekte besonders hervorgehoben.
Man könnte meinen, dass Jesus seine Botschaft an die Menschen genauso anpreisen würde, aber das tat er nicht. Im Gegenteil: Manche Reden Jesu waren so hart und herausfordernd, dass man denken könnte, die Menschen sollten eher abgeschreckt werden. Er stellte nicht alles schön und einfach dar. Nein, er zeigte auch auf, dass der Glaube etwas kostet, und ermutigte seine Nachfolger, sich genau zu überlegen, ob sie bereit seien, diese Kosten zu tragen. Einmal erinnert er seine Jünger daran, dass auch jemand, der einen Turm baut, zuerst eine Planung macht und die Kosten überschlägt. Das sollten sie auch tun.
Jesus machte keine falschen Versprechungen. Er wollte nicht, dass die Menschen ihm nur aus Enthusiasmus nachfolgten und erwarteten, nun würde alles einfach und schön werden. Nein, er war ehrlich und zeigte auf, dass mit echter Nachfolge auch bis dahin unbekannte Schwierigkeiten kommen würden.
Ja, Jesus lässt die Menschen die Kosten überschlagen: Sind wir bereit, unseren Stolz, unsere Selbstbestimmung aufzugeben, um dafür ewiges Leben zu bekommen? Trotz dieser Kosten lohnt es sich, ihm nachzufolgen. Denn das Wissen, dass Jesus die Sünden vergibt, und die Aussicht auf ein Leben ohne Ende im Himmel wiegt alles auf.
Michaja Franz