Wir besuchten als Familie eine Messe. Wie es dabei üblich ist, waren wir voll damit beschäftigt, die interessanten Neuheiten und Angebote anzuschauen. Es ist ja wirklich enorm, was man auf einer Messe alles zu sehen bekommt. Unsere knapp zweijährige Tochter hatten wir dabei nur für einen kurzen Moment aus dem Augen verloren - schon hatte sie sich selbständig gemacht. Wir schauten in alle Richtungen, aber nichts war mehr von ihr zu sehen. Meiner Frau und mir wurde es ganz bange.
Die Suche begann. Meine Frau ging in die eine Richtung und ich in die andere. Ich schaute überall nach unserem kleinen »Ausreißer«. Währenddessen schossen mir schon die »Notfall-Gedanken« durch den Kopf. Was, wenn wir sie nicht finden, wenn sie auf die Straße läuft oder in falsche Hände gerät? Wie gut, dass wir den Ernstfall nicht erlebten - nach ungefähr fünf Minuten Suche gab es ein »Happy End«. Meine Frau fand sie, wie sie fröhlich singend und vergnügt durch eine der Messehallen spazierte. Da war nichts von Angst oder Heimweh nach Papa und Mama zu sehen.
Jesus kam vor über 2000 Jahren als Mensch auf diese Erde. Sein Anliegen war es, uns Menschen zu suchen und zu retten, weil wir durch die Sünde von Gott getrennt (Römer 3,23) und somit auf einem Weg waren, der in den ewigen Tod führte. Nicht mit Schweißausbrüchen und aufgeregtem Umherlaufen war dies zu bewältigen, sondern indem er sein eigenes, schuldloses Leben für uns Verlorene opferte. Wie froh und erleichtert waren wir, als wir unsere Tochter wieder gefunden hatten. Für Gott ist es die größte Freude, wenn jemand sich von ihm finden lässt. Karl-Ernst Höfflin