In meinem Leben habe ich schon viele Höhen und Tiefen mitgemacht, wie wohl jeder von uns. Es gab eine Zeit, da hatte ich Ängste, wie es finanziell weitergehen sollte. Wir hatten unser Haus fertiggestellt, und die Zinsen stiegen unerwartet »ins Unermessliche«. Das hat uns so manche schlaflose Nacht gekostet.
Mittlerweile bin ich vielen Menschen begegnet, die Existenzängste haben. Da wird ein über 50-Jähriger von seinem Arbeitgeber entlassen und steht vor dem Nichts. Bei anderen reicht vorne und hinten das Geld nicht. Die Angst, dass die Firma schließt und man arbeitslos wird, ist bei manchem permanent vorhanden und zehrt an Körper und Seele. Finanzielle Sorgen können einen erdrücken, der Streit zwischen Eheleuten ist oft vorprogrammiert. Krankheiten können die Luft zum Atmen rauben.
Wir alle fürchten uns vor solchen Situationen und Zeiten. Jeder führt am liebsten ein beschauliches Leben, ohne existenzielle Sorgen. Das alte Sprichwort »Not lehrt beten« wird bei vielen Menschen dann wieder wahr, wenn es bedrohlich wird, und scheinbar kein Ausweg da ist.
Doch unser Tagesvers mahnt, dass es Schlimmeres gibt als existenzielle Nöte. Der Tod ist dann keine Erlösung, wie es manchmal gesagt wird, denn es gibt nach unserem Ableben jemanden, der uns bewerten wird und die Macht hat, in die Hölle zu werfen. Vor dem sollten wir uns fürchten, das sollte uns unruhig machen. Doch gerade vor dem Schöpfergott haben wir in der Regel unseren Respekt verloren. Tragisch!
Aufrütteln, gründlich aufrütteln, nachdenklich werden, innehalten – das wäre geboten. Wenn der Tagesvers stimmt, haben wir keine Zeit zu verlieren. Denn die Todesstunde haben wir nicht in der Hand. Das »Danach« können wir heute festlegen!
Axel Schneider