Er erniedrigte sich selbst und gehorchte Gott bis zum Tod - zum Verbrechertod am Kreuz.
Philipper 2,8
Neulich las ich von einer Influencerin, die gefragt wurde, ob sie sich nach ihrem Baby, das sie letztes Jahr bekommen hatte, noch weitere Kinder wünschen würde. Ihre Antwort war eindeutig: »Auf keinen Fall!« Ihre Begründung war, dass sie doch immer noch eine Frau sei mit Bedürfnissen und mit Sehnsucht nach Freiheit. Ihre jetzige Lebenssituation würde sie sehr einschränken, so sehr sie ihr Kind auch liebe. »Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass man sich mehrere Kinder wünscht!«, so ihre Antwort.
Ich möchte nicht über diese Frau urteilen oder ihre Aussage bewerten, ich wurde einfach nachdenklich darüber. Ich habe selbst mehrere Kinder, und es ist in der Tat so, dass ich mit jedem weiteren Kind ein kleines Stück mehr von mir selbst »abgegeben« habe. Man hat plötzlich so viel Verantwortung und muss sich um kleine Menschen kümmern, Tag und Nacht zur Verfügung stehen; und man hat oft nur wenig Zeit für sich selbst. Es ist tatsächlich eine Art Selbstverleugnung, wenn man Kinder hat, denn man lebt nicht mehr nur für sich selbst.
Bei diesen Gedanken wurde ich an Jesus erinnert, der sich noch ungleich mehr selbst verleugnet hat. Er kam als der Sohn Gottes aus der Herrlichkeit des Himmels und wurde ein winziges Baby. Er wuchs heran mitten in dieser Welt und diente später den Menschen oft bis zur Erschöpfung, obwohl ihn viele schon während seines Dienstes ablehnten. Er heilte, predigte und kümmerte sich um viele Einzelne. Doch der Höhepunkt der Erniedrigung war sein grausamer Tod am Kreuz, den er freiwillig auf sich nahm, damit wir ein Leben in Fülle haben und nach unserem Sterben und Auferstehen bei ihm sein können. Jesu Vorbild spornt mich an, mich auch in Selbstverleugnung zu üben.
Ann-Christin Ohrendorf