In der früheren Sowjetunion wurde einmal ein frommer Jude gefragt, was wohl noch aus dem zunehmenden Antisemitismus dort werden würde. Er antwortete: »O, vielleicht ein Fest!« Das wollte der Gesprächspartner näher erklärt haben. »Nun«, so fing der Jude an, »als der Pharao das Volk verderben wollte, wurde daraus das Passahfest. Und als Haman die Ausrottung Israels anstrebte, kam es zum Purimfest. Und als Antiochus Epiphanes uns zu unterjochen suchte, wurde daraus das Chanukkafest.«
Alle diese Feste feiern die Juden bis zum heutigen Tag, wie auch das Gedenkfest wegen der Erlösung aus dem Holocaust.
Es ist erstaunlich, wie Gott das Volk der Juden im Lauf der Geschichte bewahrt hat, obwohl es sicher mehr hat leiden müssen als alle anderen Völker. Immer wieder hat Gott ihnen gezeigt, dass er seine Versprechungen wahr machen will, die darin münden, dass er ihnen in dem Heiligen Land mit der Hauptstadt Jerusalem eine blühende Heimstätte geben wird, in der sie ihm die Ehre geben werden. Daran werden auch die schlimmsten Drohungen ihrer Feinde letztlich nichts ändern.
Aber nicht nur die Juden können sicher sein, dass es nach allem Streit am Ende wieder ein Fest geben wird. Auch alle Menschen, denen Christus ihre Schuld vergeben hat, sollten sich immer wieder sagen: »Das Beste kommt noch!« Dieser Gedanke tröstet über viele Widrigkeiten, Verluste und Verzichte hinweg, besonders wenn sie wegen unseres Glaubens über uns kommen.
Wie das große Fest, nie endende Fest des Himmels sein wird, können wir uns in unseren kühnsten Erwartungen nicht ausmalen. Gott hat es uns aber versprochen.
Hermann Grabe