Schon immer haben Menschen versucht, sich ein Bild von Gott zu machen. Sie machten sich Symbolfiguren von Stärke und Erhabenheit, andere sahen Gott in Sonne, Mond und Sternen und beteten diese an. Doch Gott verbot seinem Volk Israel, sich ein Bild von ihm zu machen. Er sagt selbst durch den Propheten Jesaja: »Mit wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre? spricht der Heilige. Hebt zur Höhe eure Augen empor und seht: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer hervortreten lässt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Vor ihm, reich an Macht und stark an Kraft, fehlt kein einziger« (Jesaja 40,25.26). Und Gott kennt nicht nur jeden einzelnen Stern, er kennt auch jede einzelne Zelle seiner Geschöpfe. Es ist für uns Menschen einfach unmöglich, sich den großen allmächtigen und allwissenden Gott vorzustellen.
Doch Gott ist uns entgegengekommen. Er wurde Mensch wie wir. Jesus Christus sagt: »Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat« (Johannes 12,45). Jesus Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes, von dem unser Tagesvers spricht. Er gab zwar für die Zeit seines Erdendaseins den Thron im Himmel auf und wurde um unsertwillen ein Knecht, der nur gehorsam den Willen seines Vaters tat; aber er zeigte in all seinem Verhalten, wer und wie Gott ist.
Die Jünger sagten später, sie hätten an ihm erfahren, was Gottes Langmut, Liebe, Freundlichkeit, Heiligkeit, Gerechtigkeit und Glaubwürdigkeit tatsächlich ist, und wie sie sich im praktischen Leben auswirkt. Dadurch wurde er allen Nachfolgern zum Vorbild und zur Hoffnung.
Günter Seibert