So wie Jabez beteten die alten Israeliten, und wir kommen der Sprache schon näher, wenn wir am Anfang des Gebets anstatt »Wenn« »Ob« lesen würden und an das Ende ein Fragezeichen setzten. Dann wird es auch für uns ein wunderschönes Gebet.
Noch vor einigen Jahren konnte man dies Gebet in einer kleinen gesonderten Broschüre kaufen, und viele Millionen Leser meinten, wenn sie dies Gebet sprächen, würde Gott bei ihnen ebenso reagieren wie bei Jabez und jeden Wunsch erfüllen. Sie meinten, mit den Worten des Jabez so etwas wie ein Wunder wirkendes Mantra in der Hand zu haben. Das hat sich allerdings als Täuschung herausgestellt.
Wenn Jabez um irdische Segnungen gebeten hat, so kann es sich für uns Christen doch eher um geistlichen Segen handeln, und den will Gott uns auch gern geben, wenn wir tatsächlich zu seinen Leuten gehören.
Wäre es nicht gut, wenn Gott uns segnete, indem er die Grenzen unserer Geduld und Liebesfähigkeit erweiterte, damit wir nicht so schnell »genervt« wären, sondern großzügiger und duldsamer würden?
Wäre es nicht gut, wenn wir nur dahin gingen, wo Gott mit uns sein kann, und wenn wir das täten, was Gott getan haben will? Dann fügten wir niemand ein Leid zu und täten niemals etwas Schlechtes.
Und wäre es nicht wunderbar, wenn Gott das Böse oder den Bösen selbst, den Teufel, fern von uns hielte, damit wir nicht auf dessen Verführungen hereinfielen und uns Kummer und Leid dadurch erspart bliebe? Wie viel Elend ist schon durch einen unachtsamen Lebenswandel entstanden!
Und wenn Jabez - und auch wir - aufrichtig Gottes Schutz und Wegführung wünschen, will uns Gott auch heute diese Bitten erfüllen.
Hermann Grabe