Der Urlaub bei der Großtante war jedes Mal ein tolles Erlebnis. Mit dem Zug ging es nach Hermannsburg in die Lüneburger Heide. Als achtjähriger Junge empfand ich die Fahrt wie eine halbe Weltreise. Die Tante hatte eine Pension für Schüler. Die Schüler kamen von den Bauernhöfen aus den umliegenden Dörfern. Sie besuchten in Hermannsburg die weiterbildenden Schulen. In der Woche wohnten sie in der Pension und wurden dort auch verpflegt. Am Wochenende ging es dann wieder nach Hause zu den Eltern. Bei gutem Wetter wurde draußen in der großen Laube auf der Wiese gegessen. Abwechselnd hatte einer der Schüler aus dem Andachtsbuch zu lesen und ein anderer das Tischgebet zu sprechen: »Komm Herr Jesus, sei du unser Gast, und segne, was du uns bescheret hast. Amen.«
Das hat mich berührt: Der Sohn Gottes Ehrengast in der Laube, wenn auch nicht sichtbar, aber anwesend. So real anwesend, dass ihm für das Essen gedankt wurde. Es wurde zwar in der Küche zubereitet, aber Gott war der Geber dieser guten Gaben. Er hatte die Kartoffeln, den Salat und die Früchte wachsen lassen. Den Schülern war das bewusst, sie kamen aus der Landwirtschaft.
Wir sollten Jesus Christus den Ehrenplatz anbieten, ihm steht nicht nur der Gaststatus zu. Als der Geber aller Gaben wollen wir ihn bitten, der Chef/Herr unseres Hauses und unseres Lebens zu werden. Er und sein Vater wollen Wohnung bei uns machen. Voraussetzung ist, dass wir ihn lieben. Liebe zu Gott drückt sich darin aus, dass ich sein Wort, die Bibel, lese und tue, was er sagt. Ich möchte ihm von Herzen gehorsam sein. Detlef Kranzmann