Zum Osterfest hatten wir mit unserem Chor fröhliche Lieder eingeübt. Viele Gäste wurden zum Ostergottesdienst eingeladen. Wir hatten uns gut vorbereitet, um die beste Botschaft der Welt weiterzusagen. Doch ich war enttäuscht, als ich merkte, dass einige meiner Freunde nicht gekommen waren. Denn ich wusste, dass manche von ihnen in diesen Tagen sehr traurig waren. Gerade sie hätten durch die Osterbotschaft angesprochen werden können. Einer Familie fehlte die Tochter, die mit sieben Jahren plötzlich ums Leben gekommen war. Wäre das Osterfest nicht eine gute Gelegenheit für sie, sich mit der christlichen Auferstehungsbotschaft näher auseinanderzusetzen? Und sich nicht nur um die Osterdeko und das Festessen zu kümmern? In einer anderen Familie war die Mutter mit 61 Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Alle waren schockiert und verzweifelt. Aber zum Gottesdienst kamen sie nicht – es mussten auch noch die Eier gesucht und der Besuch bewirtet werden.
Ich habe den Eindruck, dass sich viele Menschen zu Ostern an leere Traditionen halten, die letztendlich keinen Trost geben können. Doch Ostern ohne die Osterbotschaft bleibt eine billige Hülle. Nachher ist alles genauso wie vorher, die existenziellen Fragen bleiben unbeantwortet – auch wenn man ein stimmungsvolles Fest gefeiert hat. Dabei hat das »erste Ostern« alles verändert. Die Jünger, nach Jesu Tod verzweifelt und traurig, waren wie verwandelt, als sie dem auferstandenen Christus begegneten.
Ich wünsche jedem Leser, dass er diese Ostertage nutzt, um der Frage nachzugehen, was es mit Ostern wirklich auf sich hat. Eine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus wird das Leben komplett verändern – garantiert! Anna Schulz