Im Zuge der Corona-Pandemie kam es auch zu Verschwörungstheorien. Da benutzten Leute bestimmte Fakten, um ihre eigene Sicht von dem Geschehen zu entwickeln. Oft übernahmen sie dazu aus zweifelhafter Quelle und von vermeintlichen Experten Ansichten und Äußerungen und bauten diese zu einem monströsen Verschwörungsgebilde aus, so z. B., dass der Staat die Pandemie zum willkommenen Anlass nehme, um letztendlich die totale Kontrolle über die Bürger des Staates zu gewinnen. Das Fatale daran war: Die tatsächlich dramatische Lage wurde bagatellisiert und das Unterlaufen eigentlich wichtiger Maßnahmen provoziert. Die sozialen Netzwerke waren dabei ein willkommenes Mittel, um das alles so breit wie möglich zu streuen.
Was führt zu diesem immer wieder zu beobachtenden Phänomen? Außer dem Aspekt, sich wichtig zu machen, spielt vermutlich ein Grundübel eine Rolle, das immer wieder »zwischenmenschlich« zum Tragen kommt: die Versuchung, jemandem, der eigentlich Gutes beabsichtigt, etwas Böses zu unterstellen. So werden die einen zu Tätern und alle anderen zu ihren Opfern gemacht. Ein Schwarz-Weiß-Szenario mit wenig guten Folgen, denn es werden viele in den Bann von Verdächtigungen, Unterstellungen, Misstrauen und sogar Hass gezogen, der sich wie ein Filter über alle Wahrnehmungen legt und nur noch das durchlässt, was zu der eigenen Anschauung passt.
Man kann sich vor all dem bewahren, indem man sich an einen zuverlässigen Beurteilungsmaßstab hält. Wer durch die Bibel gelernt hat, möglichst alle Dinge mit den Augen Gottes zu sehen, wird sich hüten, jemandem etwas zu unterstellen, was dieser gar nicht beabsichtigt. Er wird sein Vertrauen auf Gott setzen, der über alles die Kontrolle behält, sogar dann, wenn Menschen tatsächlich Böses planen.
Joachim Pletsch