»Gott ist die Liebe, lässt mich erlösen, Gott ist die Liebe, er liebt auch mich!« Voller Begeisterung singt die Schulklasse mit ihrem Lehrer dieses Lied von der in Jesus Christus offenbarten Liebe Gottes. Allerdings weist diese Klasse einige Besonderheiten auf. Lehrer und Schüler haben eine fast schwarze Hautfarbe – es sind Afrikaner, genauer: Kongolesen. Der Klassenraum ist nach unseren Maßstäben primitiv, ebenso die Einrichtung. Die größte Besonderheit aber ist: Die Schüler können nicht sprechen und nicht hören, sie sind taub und stumm. Ja, aber, wieso singen sie denn? – Tatsächlich, von ihrem Gesang hört man nichts, außer einigen unkontrollierten Lauten. Sie »singen« in ihrer Gebärdensprache.
In dieser Taubstummenschule in Likasi im Süden Kongos werden etwa 45 Kinder unterrichtet und in dem zugehörigen Internat versorgt. Finanziell wird die Schule maßgeblich von zwei dort tätigen deutschen Missionarinnen getragen. Das Geld dafür kommt von freiwilligen Spendern aus Deutschland und den USA. Der Staat unterhält solche Schulen nicht. Gäbe es nicht diese – leider viel zu wenigen – Missionsschulen, würden behinderte Kinder, wie in vielen Ländern der dritten Welt, nur dahinvegetieren.
Auch das ist also ein wichtiger Zweig von Mission: Benachteiligte Kinder erhalten eine Schulausbildung; in der Schule in Likasi wird ihnen anschließend noch eine Ausbildung zum Schneider angeboten und von vielen auch angenommen. Daneben wird ihnen aber vermittelt, dass Gott sie zumindest so lieb hat wie die Gesunden, und dass sie durch den Glauben an Jesus Christus sich darauf freuen dürfen, in der Ewigkeit keine Spur von Behinderung mehr zu haben. Otto Willenbrecht