In Dubai waren wir mit einem Tunesier unterwegs, der mit einer deutschen Frau verheiratet war. Er sprach fließend sowohl Deutsch als auch Arabisch. Mehrmals sprach er die Leute an, mit denen wir zu tun hatten: Taxifahrer, Kellner, Bootsführer, Verkäufer usw. Erstaunlicherweise kam die Antwort nicht auf Arabisch. Es handelte sich fast immer um Gastarbeiter, die aus Sri Lanka, Pakistan oder Indien kamen. Später erfuhren wir, dass es in dem arabischen Emirat sehr viele Gastarbeiter aus den armen Nachbarländern des reichen Golfstaates gibt. Die arabischen Einheimischen bekommen die besseren Jobs, promenieren in den schicken Einkaufszentren oder tätigen internationale Geschäfte. Die einfachen Arbeiten überlassen sie denen, die aus Armutsgründen aus ihrer Heimat geflohen sind.
Gastarbeiter gibt und gab es in vielen Ländern, sowohl bei uns in Deutschland als auch in Israel, sogar schon zu biblischen Zeiten. Oft werden sie als unerwünschte Ausländer missbilligt und viele hätten es lieber, wenn sie in ihre Heimatländer zurückgingen. Aber dort droht ihnen der finanzielle Ruin oder noch Schlimmeres. Aus diesem Grund hat Gott schon in dem Gesetz des Moses dafür gesorgt, dass die Israeliten gastfreundlich mit den Ausländern umgehen sollten.
Denken wir daran, dass wir ohne Gott auch nur Fremde und heimatlos sind. Doch Gott möchte uns zu seinen Kindern machen. »Erben Gottes und Miterben Christi« werden die Gläubigen in der Bibel genannt (Römer 8,17). Nicht länger Fremde, sondern Söhne Gottes. Um das zu werden, ist es nötig, die eigene Hilflosigkeit zu akzeptieren, vor Gott zu kapitulieren und sich in seine Familie adoptieren zu lassen.
Uwe Harald Böhm