Mein Freund Brandt Gustavson und seine Frau Mary befanden sich auf einer Kreuzfahrt, als er krank wurde und im nächsten Hafen zum Arzt ging, um sich untersuchen zu lassen. Dort wurde ihm geraten, so bald wie möglich in die Vereinigten Staaten zurückzufliegen, um die Diagnose bestätigen zu lassen: Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs. Die Ärzte gaben ihm noch zwei Monate zu leben, und sie behielten Recht.
Brandt, immer ein Realist, entschloss sich, die ihm noch verbleibenden Wochen zu nutzen, um alles für seinen bevorstehenden Tod vorzubereiten und seine Beerdigung zu planen. Er verschwendete keine Zeit, um nach irgendwelchen exotischen, Rettung versprechenden Heilverfahren zu suchen. Wenn Gott überhaupt nicht wollte, dass er jetzt starb, dann hätte er den Krebs verhindern können. Brandt war froh zu wissen, wann er sterben würde. So konnte er seiner Familie und seinen Freunden noch viel Liebe geben und auch von ihnen empfangen. Er starb ohne Bedauern, und er hatte sein Wirken zum Abschluss gebracht.
Wir mögen als Christen vielleicht nicht in die Lage versetzt werden, genau zu wissen, wann wir von diesem Leben in das nächste hinübergehen werden. Aber ob wir darauf vorbereitet sein werden oder nicht, der Tod wird uns ereilen, allmählich oder plötzlich. An jenem Tag wird die unausweichliche Frage lauten: Haben wir zu Ende gebracht, was Gott uns aufgetragen hatte? Oder haben wir so gelebt, wie es uns gefiel, nur mit einem ehrerbietigen Neigen des Kopfes in Richtung Gott? Erwin Lutzer