Wegen der Hautprobleme unseres damals 2-jährigen Sohnes verbrachten wir als Familie einige Wochen an einem Salzsee in Südspanien. Nachdem wir vieles erfolglos ausprobiert hatten, blieb noch diese, von vielen als Erfolgsrezept angepriesene Badekur. Täglich cremten wir vor dem Baden seine offenen Hautstellen schützend ein. Um die Augen vor Spritzwasser zu schützen, besorgten wir ihm eine Taucherbrille. Doch trotz aller Bemühungen war das Baden für unseren Sohn eine Tortur. Das Salz brannte selbst auf der gesunden Haut. Mir als Vater brach es fast das Herz dabei, meinen Sohn mit ins Wasser zu nehmen, der sich dabei hilfesuchend an mich klammerte. Mehrere Male dachte ich daran, die Therapie abzubrechen. Nur die Hoffnung, dass es ihm gut tun würde, brachte mich dazu, ihm, den ich liebe, solchen Schmerz zuzufügen. Außerdem wussten wir uns keinen anderen Rat.
Gott liebt die Welt so sehr, dass er deshalb seinen eigenen Sohn opferte. An einer anderen Stelle spricht die Bibel davon, dass Gott seinen Sohn nicht verschont hat (Römer 8,32). Um unseretwillen verschonte Gott seinen Sohn nicht. Gott ließ ihn leiden, damit wir Vergebung empfangen könnten. Er tat es für Menschen, die seine Gebote mit Füßen getreten haben. Er tat es für die, die ihn im Leben an die zweite Stelle setzen und ihn dadurch zu etwas Zweitklassigem degradieren.
Ich hätte die Kraft nicht gehabt, meinen Sohn leiden zu lassen, damit jemand anders Nutzen daraus zieht. Gottes großes Opfer zeigt außerdem, dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt als nur den des stellvertretenden Todes Jesu. Sonst hätte er sich ganz sicher etwas anderes einfallen lassen.
Andreas Burghardt