Ein Freund von uns, der als Missionar auf Papua-Neuguinea arbeitet, erzählte uns kürzlich folgende seltsame Geschichte: »Ich unterhielt mich mit einem Eingeborenen und dessen Frau, die offensichtlich schwanger war. Im Laufe des Gesprächs wünschte ich ihr alles Gute für die Schwangerschaft, woraufhin ihr Mann vor Zorn rot anlief. Um die Ursache für seine Wut zu erfahren, bat ich ihn um ein Gespräch unter vier Augen. Er erklärte mir, ich hätte ihn in den Augen seiner Frau lächerlich gemacht. Warum ich das getan habe, wollte ich wissen. »In unserem Stamm dauert eine Schwangerschaft nur drei Monate«, lautete die Antwort – und nach dieser Berechnung war die Frau des Eingeborenen noch gar nicht schwanger!«
Was auch immer die Gründe dafür sein mögen, warum die Männer dieses Stammes die weibliche Schwangerschaft auf drei Monate reduziert haben, die offensichtliche und jederzeit nachprüfbare Tatsache bleibt bestehen: Auch in Papua-Neuguinea sind Frauen neun Monate lang schwanger!
Was lehrt uns diese Geschichte? Nun, zum einen, dass wir Menschen dazu neigen, etwas nicht zu sehen, wenn wir es eben nicht sehen wollen. Zum anderen, dass wir zornig reagieren, wenn jemand das, was wir uns in die Tasche lügen, aufdeckt. Im geistlichen Bereich verhält es sich nicht anders: Wie oft leugnen wir hier Tatsachen einfach nur deshalb, weil wir sie nicht anerkennen wollen? Wie oft leugnen wir zum Beispiel unsere Sünde? Und wie zornig werden wir, wenn sie jemand aufdeckt! Doch egal, wie sehr wir leugnen, egal wie wütend wir werden: Es gibt geistliche Gesetzmäßigkeiten, die Gott festgelegt hat. Es steht nicht in unserer Macht, diese zu ändern. Eine davon lautet: Ohne Buße keine Vergebung, ohne Umkehr kein neues Leben! Gabi Singer