Auf der Rückfahrt von einer Hochzeit fuhren meine Frau und ich auf einer Bundesautobahn. Die Sonne ging schon langsam in einem gewaltigen Szenario unter. Wir waren gut gelaunt und ließen das Erlebte gerade Revue passieren, als von hinten ein Auto überholte und die Lichthupe gab. Befremdet dachte ich mir, dass der Fahrer mich wohl für seinen Überholvorgang vorsorglich auf der rechten Spur halten wollte. Kurz darauf blendete mich im Rückspiegel ein Auto mit Wohnwagen, das wir gerade überholten. Völlig überladen der Arme, dachte ich, denn seine Scheinwerfer waren offensichtlich zu hoch eingestellt. Dann wieder ein Überholer. Dieser gab wieder eindeutig die Lichthupe.
Da fragte ich mich, ob nun bei den anderen oder bei mir etwas nicht stimmte. Ich kontrollierte die Nebelschlussleuchte und das Fernlicht. Bestürzt stellte ich fest, dass ich, trotz aufkommender Dunkelheit, noch kein Licht eingeschaltet hatte. Das tat ich nun umgehend.
So ein Verhalten ist durchaus typisch, leider oftmals mit viel schlimmeren Folgen - insbesondere, wenn man hartnäckig alle Warnsignale immer weiter missachtet.
Schlimm ist es auch, wenn Menschen am Evangelium von Jesus Christus achtlos vorbeigehen, obwohl dies ein helles Licht wirft auf die eigene Hilfs- und Rettungsbedürftigkeit. Es scheint ihnen undenkbar, dass jeder Mensch sündig ist und Vergebung seiner Schuld braucht, um ewiges Leben zu bekommen. Da hilft nur eins, nicht die Schuld bei anderen suchen, sondern ehrlich eingestehen: »Der Fehler liegt bei mir. Ich brauche das Wort vom Kreuz.« Nur bei solcher Einsicht erfährt man Rettung und erkennt, dass dieses Wort vom Kreuz Gottes Kraft ist.
Dietmar Bauer