»Wir müssen ein paar Blitzen ausweichen«, ertönt die unheimliche Ansage des Piloten. Der Heimflug hatte so gemütlich begonnen, doch bevor die Stewardess das Abendessen ausgeben kann, leuchten die Signale zum Angurten auf. Die folgenden 30 Minuten mit Turbulenzen und plötzlichen Höhenverlusten nehmen einem nicht nur den Appetit, sondern lassen auch an einen möglichen Absturz denken. Da tut es gut, nach der Landung wieder festen Boden unter den Füßen zu haben! Dieser riesige Jet wurde genau berechnet, gebaut, Probe geflogen und auch der Pilot hat eine lange Ausbildung hinter sich. Alle Faktoren stimmen. Doch das kann noch keinem Passagier einen problemlosen Flug garantieren, weil mindestens eine Komponente unbeeinflussbar bleibt: das Wetter.
Ausgeliefert. So müssen sich auch die Jünger – erfahrene Schiffsmänner – gefühlt haben, als sie mit Jesus über den See fahren. Ein großes Unwetter kommt auf, und die Wellen schlagen über das Schiff. In ihrer Angst wecken sie ihn und rufen: »Herr, rette uns, wir kommen um!« Jesu Reaktion wird im obigen Tagesvers beschrieben. Eine große Stille tritt ein. Die Menschen fragen sich: »Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?«
Dieser Jemand ist der Schöpfer, über den Psalm 89,10 sagt: »Du beherrschst das Toben des Meeres; erheben sich seine Wogen – du stillst sie.« In den Momenten, wo wir aus menschlicher Sicht der Natur ganz ausgeliefert sind, dürfen wir wissen, dass Gott darüber steht! Da kann ich nur das Kinderlied mitsingen: »Wenn der Sturm tobt überall. Ich bin schwach, doch er ist stark, ich halt mich fest an seiner Hand.« Die Frage ist, wem Sie ausgeliefert sind: dem Wetter oder dem, der das Wetter geschaffen hat?
Verena John