»Ich möchte so gerne in den Tempel gehen!«, sagte eine junge russische Mutter. Wir unterhielten uns »über Gott und die Welt«. Dann fragte ich sie, ob sie in eine Gemeinde ginge. Sie wünsche es sehr, könne es aber nicht, antwortete sie, denn die Kinder können nicht still sitzen, und ihr Mann habe kein Interesse daran, zu gehen oder auf seine eigenen Kinder aufzupassen, wenn sie ginge.
Mit dieser Aussage, sie wünsche sich sehnlichst, in den »Tempel« zu gehen, meinte sie, dass sie Gott kennenlernen möchte. (Der Ausdruck »Tempel« ist wörtlich aus dem Russischen übersetzt. Die Russen meinen damit die Kirchengebäude.) Da dachte ich an den oben genannten Bibelvers und erklärte ihr, dass alle, die an den Herrn Jesus Christus glauben, gemeinsam den »Tempel Gottes« bilden, dass es also viel mehr auf die innere Einstellung derer ankommt, die in die Kirche gehen, als auf das Gebäude selbst.
Leider ist das in der Geschichte immer wieder vergessen worden, und dann hat Gott so manche Gemeinde aussterben und so manche Kirche verfallen lassen. Gott selbst wacht nämlich sehr darüber, dass er in seinem Haus in rechter Weise geehrt und das dort von ihm geredet wird.
Zum Glück gibt es aber immer noch an vielen Orten Gemeinden, die Gott segnet und wo die Hörer von ihm gesegnet werden. So laden wir gerne alle ein, Gott zu bitten, auch zu diesem »Tempel« gehören zu dürfen, an dem Gott Freude hat und in dem er wohnen will. Dann wird es auch Freude machen, sich immer wieder gemeinsam zum Danken und zum Loben und zum Lernen und zum gegenseitigen Zurechthelfen gemeinsam zu versammeln.
Wäre es nicht schön, wenn auch Sie Freude bekämen, dabei zu sein? Anna Schulz