Sicher saß dem Noah immer noch der Schreck in den Gliedern, war er doch eben gerade einer Riesenkatastrophe entkommen. Nun versicherte ihm Gott, er werde niemals wieder eine solche Flut über die Erde bringen. Als Bundeszeichen setzte er den Regenbogen ein. Daran können wir immer denken, wenn wir dies schöne Himmelsschauspiel erleben. Gott hat zu seinem Wort gestanden, jahrein, jahraus, bis zum heutigen Tag. Und er wird auch weiterhin dazu stehen, solange es die Erde gibt. Natürlich können Sie antworten, das sei doch bloß ein vorwissenschaftlicher Deutungsversuch. Als man noch nichts von Lichtbrechung wusste, hat man solche Naturerscheinungen den »Göttern« in die Schuhe geschoben. Doch lesen sie weiter:
Das Wort für »Regenbogen« heißt einfach »Bogen« und bezeichnet in der Bibel sonst fast immer das in der Antike gefürchtete Schießgerät. Auch dieser Gedanke ist schön: Gott hat seinen Schießbogen aus der Hand gelegt und in die Wolken gesetzt. Noah hatte erlebt, was es bedeutet, wenn Gott Krieg führt, und er hatte seine eigene Ohnmacht erfahren. Nun sagte ihm Gott, er habe den Bogen beiseite gelegt. Das bedeutete zumindest einen Waffenstillstand. Wirklicher Frieden bestand noch nicht. Die Menschen hatten sich auch nach dieser Katastrophe nicht gebessert.
Frieden kam erst, als der Sohn Gottes, Jesus Christus, durch sein Leiden und Sterben und Auferstehen die Grundlage für wahren Frieden gelegt hatte (siehe Bibellese). Aber jeder Tag, den wir einigermaßen gesund und friedlich verbringen, ist ein neuer Beweis für die Bündnistreue Gottes mit uns, die wir uns so wenig bündnisfähig zeigen.
Hermann Grabe